Die Software-Unterstützung für ein integriertes Management-System muss vielfältige Anforderungen erfüllen. So müssen die Geschäftsprozesse in Verbindung mit sämtlichen Informationen, Dokumenten und Kennzahlen für so unterschiedliche Anwendungsbereiche wie Qualitätsmanagement, Sicherheitsmanagement, Risikomanagement usw. verwaltet werden. Die hierfür notwendigen Funktionalitäten sind zumeist auf eine Reihe unterschiedlicher Systeme verteilt: Eine Modellierungstool für die Dokumentation und Publikation der Prozesse, ein Dokumentenmanagementsystem für die Versionierung und Verwaltung von Dokumenten, ein Portal für die rollenbasierte Bereitstellung der Informationen, ein Business Intelligence-System zur Aufbereitung von Kennzahlen und ein Workflow System für das Änderungsmanagement und die Maßnahmenverfolgung. Auch wenn die vielen hierfür benötigten Schnittstellen geschaffen werden, lässt die Integration doch meist zu wünschen übrig. Da eine gemeinsame Datenbank fehlt, ist etwa eine übergreifende Suche schwierig.
Das Saarbrücker Softwarehaus DHC hat daher all die genannten Komponenten in einem einzigen, integrierten System zusammengefasst. Die Plattform DHC Vision ist dabei sehr umfassend konfigurierbar. Es gbit eine Reihe vorkonfiguierter Lösungen, z. B. für Risikomanagement, Auditmanagement, Peformance Management, Maßnahmenmanagement und viele weitere. Diese Lösungen lassen sich mit Hilfe der vorhandenen Konfigurationsmöglichkeiten fast beliebig an individuelle Anforderungen anpassen.
Frei definierbare Informationsobjekte
Das System wird über eine Weboberfläche bedient. Daneben gibt es eine Integration in Microsoft Office, mit der sich interessante Verbindungen zwischen Dokumenten und Datenbank-Inhalten realisieren lassen. Die Oberfläche, die sich komplett rollenbasiert konfigurieren lässt und auch eine barrierefreie Bedienung ermöglicht, bietet verschiedene Navigationsmöglichkeiten und Suchfunktionen sowie unterschiedliche Sichten auf die verwalteten Informationsobjekte. Außerdem ist eine Workflow-Komponente integriert, etwa zur Benachrichtung über Änderungen, zur Maßnahmenverfolgung oder zum Change Management.
Um die Mächtigkeit und Flexibilität des Systems einschätzen zu können, ist ein Blick auf das zugrunde liegende Konzept erforderlich. Sämtliche Inhalte werden in Form von Informationsobjekten verwaltet. Welche Typen von Informationsobjekten es gibt, lässt sich frei festlegen. Beispiele für solche Typen sind „Verfahrensanweisung“, „Risiko“, „Geschäftsprozess“, „Rolle“, „Audit“, „Maschine“, usw. Für jeden Typ kann man außerdem entscheiden, über welche Attribute und Kennzahlen die zugehörigen Objekte verfügen. Außerdem kann einem Informationsobjekt ein beliebiges Dokument zugeordnet werden. Zwischen verschiedenen Objekten können Verweise angelegt werden. Z. B. kann hinterlegt werden, welche IT-Systeme welche Prozesse unterstützen. Welche Verweise möglich sind, legt man ebenfalls durch die Konfiguration fest.
Jedes Informationsobjekt kann in mehreren Sprachen und mehreren unterschiedlichen Varianten für verschiedene Standorte vorliegen. Weiterhin verfügt es über den Status seiner Bearbeitung. Im Laufe der Zeit entstehen durch Änderungen außerdem verschiedene Versionen. DHC Vision verfügt über eine ausgeklügelte Methode zum Umgang mit der Komplexität, die durch die Kombination von Sprachen, Varianten und Versionen entsteht. So erhält jeder Leser eines Informationsobjektes automatisch die neueste freigegebene Version in seiner Sprache und mit den Informationen für seinen Standort. Gibt es für bestimmte Informationen keine standortspezifische Variante oder keine Übersetzung in seine Sprache, so wird eben die unternehmensweit gültige Information angezeigt bzw. die Konzernsprache verwendet. Dies alles lässt sich detailliert festlegen. So können manche Attribute sprachunabhängig sein, wogegen andere in mehreren Sprachen gepflegt werden. Die lückenlose Aufzeichnung der Historie ermöglicht den revisionssicheren Nachweis sämtlicher Vorgänge. Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, einzelne Benutzergruppen automatisch zu benachrichtigen, wenn eine neue Version eines Informationsobjekts angelegt wurde.
Dokumentenmanagement und Workflow integriert
Für die Verwaltung der Dokumente, die man den Informationsobjekten zuordnen kann, bietet DHC Vision reichhaltige Dokumentenmanagement-Funktionalitäten an. Unter anderem lassen sich Dokumente parametrisieren, so dass beim Anzeigen aktuelle Informationen aus der Datenbank eingefügt werden. Im einfachen Fall kann das die Anzeige der aktuellen Versionsnummer sein, doch es lassen sich auch komplette Dokumente dynamisch generieren. Unterschiedliche Dokumentformate werden in ein einheitliches Ausgabeformat (HTML oder PDF) konvertiert, so dass die Anzeige im Browser immer problemlos möglich ist.
Auch über eine grafische Modellierungsoberfläche verfügt das System. Hierfür wurde Microsoft Visio integriert. Beim grafischen Modellieren definiert man automatisch Informationsobjekte in der Datenbank von DHC Vision. Entsprechend lässt sich die verwendete Modellierungsmethode konfigurieren, so dass nur zulässige Informationsobjekttypen und Verbindungen gezogen werden können. Auch die grafischen Symbole für die unterschiedlichen Objekttypen können frei definiert werden. Damit lassen sich beliebige Modellierungsnotationen implementieren. Visio wird damit zum vollwertigen, datenbankgestützten Modellierungswerkzeug – das aber zusätzlich noch nahtlos in das integrierte Managementsystem eingebunden ist. Ebenfalls nahtlos eingebunden ist die Veröffentlichung der erstellten Modelle im HTML-Format. Die Modelle lassen sich im Portal als zusätzliche Informationen zu den Informationsobjekten ansehen.
Als Planungstool ist Microsoft Project integriert. Die einzelnen Phasen und Ressourcen aus MS Project lassen sich ebenfalls mit Informationsobjeken aus DHC Vision verbinden. Die Planungsdaten können außerdem an die integrierte Workflow-Komponente übergeben werden. Ansonsten werden Workflows mit der Visio-basierten Modellierungsoberfläche spezifiziert und in DHC Vision ausgeführt. Typische Einsatzbereiche sind die Maßnahmenverfolgung, Vorbereitung und Durchführung von Audits, Freigabeworkflows für Modelle und Dokumente, usw.
Erfüllung hoher Compliance-Anforderungen
Schließlich können in DHC Vision auch Kennzahlen berechnet, aggregiert und in Form von Scorecards mit Ampeldarstellungen u. ä. angezeigt werden. Kennzahlen sind ebenfalls frei konfigurierbare Attribute von Informationsobjekten, allerdings können diese nicht nur einzelne Werte annehmen, sondern Zeitreihen für Ist- und Sollwerte enthalten. Die entsprechenden Daten werden aus operativen Systemen importiert. Für die Daten aus DHC Vision gibt es außerdem umfangreiche weitere Auswertungsmöglichkeiten in Form von Listen und grafischen Darstellungen. Diese können ebenfalls frei konfiguriert werden. Selbstverständlich sind auch leistungsfähige Suchfunktionen vorhanden.
DHC Vision ist sehr umfassend und mächtig, und es dürfte nur wenige Wünsche beim Aufbau eines integrierten Managementsystems offen lassen. Um es sinnvoll einsetzen zu können, muss es jedoch zunächst umfassend konfiguriert werden. Hierfür ist schon eine recht detaillierte Kenntnis des Systems erforderlich. Andererseits ist keine Programmierung nötig, und Anwenderunternehmen können nach entsprechender Einarbeitungszeit Umkonfigurationen ohne Weiteres selbst vornehmen. Aus gutem Grund bietet DHC auch zahlreiche vorkonfigurierte Lösungen für unterschiedliche Einsatzbereiche und Branchen an. In vielen Fällen decken diese bereits einen Großteil der Anforderungen ab und müssen nur noch angepasst werden.
Zu den größeren Anwendern der Software gehören u. a. die Bundesagentur für Arbeit, Benteler, die VW-Tochter Auto Vision und Dräxlmaier. Insbesondere in Branchen mit sehr hohen Compliance-Anforderungen – wie z. B. Pharmazie, Medizintechnik, Automobilindustrie oder Finanzdienstleistungen – dürfte DHC Vision seine Stärken ausspielen können.