Praxishandbuch Prozessmanagement in der 11. Auflage

Cover Praxishandbuch ProzessmanagementWer eine umfassende und konsistente Darstellung des Prozessmanagements aus betriebswirtschaftlicher Sicht sucht, sollte einen Blick in das Praxishandbuch Prozessmanagement (Anzeige) von Guido Fischermanns werfen, das kürzlich in der elften Auflage erschienen ist.

Fischermanns behandelt zunächst die Grundlagen der Prozessorganisation und erläutert wesentliche Grundbegriffe des Prozessmanagements. Dabei führt er das „ibo-Prozessfenster“ als Rahmenkonzept für verschiedene Prozessmanagement-Ansätze ein. Hierin wird einerseits unterschieden, ob sich der Ansatz auf Einzelprozesse bezieht, oder auf die Gesamtheit der Prozesse in einem Unternehmen. Zum zweiten wird berücksichtigt, ob es sich um Veränderungsprojekte handelt („Change the Process“), oder um die laufende Entwicklung („Run the Process“). Es ergeben sich die folgenden vier Kombinationsmöglichkeiten:

  1. Strategische Prozessorganisation (Veränderungsprojekte, die die Gesamtheit der Prozesse betreffen)
  2. Prozessgestaltung (Veränderungsprojekte für Einzelprozesse)
  3. Kontinuierliche Prozessoptimierung (Laufende Entwicklung von Einzelprozessen)
  4. Prozessmanagement-Entwicklung (Laufende Entwicklung, die die Gesamtheit der Prozesse betrifft)

Diese Einteilung bildet auch die Gliederung des Buchs. Generell legt der Autor viel Wert auf eine starke betriebswirtschaftliche Fundierung und eine klare Zielorientierung aller Prozessmanagement-Aktivitäten. So werden im Kapitel „Strategische Prozessorganisation“ zunächst die allgemeinen Grundlagen der Strategie-Entwicklung erläutert, um dann das Unternehmensprozessmodell aufzubauen, die Prozesse aus strategischer Sicht zu analysieren und – unternehmensinterne und unternehemensübergreifende – Prozessvisionen zu erarbeiten.

Im Kapitel „Prozessgestaltung“ geht es darum, wie einzelne Prozesse erhoben, modelliert, analysiert, verbessert und umgesetzt werden. Ausgangspunkt ist die Prozessplanung. Hier werden auf Basis der Vorgaben des strategischen Prozessmanagements die Ziele des Prozessverbesserungsprojekts festgelegt und der Projektauftrag fixiert. Das Kapitel ist das umfangreichste, u. a. werden hier auch verschiedenen Notationen zur Prozessmodellierung vorgestellt. Neben verbreiteten Notationen wie BPMN, EPK oder Aktivitätsdiagrammen wird die Folgeplandarstellung recht ausführlich erläutert. Diese Notation wird an verschiedenen Stellen des Buchs für Beispielmodelle genutzt. Sie wird auch in dem von der Firma des Autors entwickelten Modellierungstool „ibo Prometheus“ verwendet.

Die Prozessleistungsmessung mit Hilfe von Prozesskennzahlen sowie verschiedenen Ansätze zur kontinuierlichen Prozessverbesserung (z. B. Kaizen und FMEA) sind Gegenstand des Kapitels „Kontinuierliche Prozessoptimierung“. Im letzten Kapitel, „Prozessmanagent-Entwicklung“, geht es schließlich um den Aufbau und die Verankerung eines unternehmensweiten Prozessmanagement-Systems, das u. a. die Organisation, Vorgehensweisen und Werkzeuge festlegt. Als Ausgangspunkt bietet sich ein Prozessmanagement-Assessment an. Hierfür werden verschiedene bekannte Reifegradmodelle vorgestellt. Konkret verwendet wird das „ibo-Prozessmanagement-Assessment“, das auf die Struktur des ibo-Prozessfensters aufbaut.

In jedem Kapitel werden die geeignete Organisation und die verschiedenen beteiligten Rollen diskutiert. Die Inhalte des Buchs werden an einem durchgängig verwendeten Fallbeispiel anschaulich und gut nachvollziehbar verdeutlicht. IT-bezogene Aspekte des Prozessmanagements werden vergleichsweise knapp erläutert, da das Buch einen klaren Business-Fokus hat.


Guido Fischermanns:
Praxishandbuch Prozessmanagement –
Das Standardwerk auf Basis des BPM Framework ibo-Prozessfenster.
11. Auflage
Verlag Dr. Götz Schmidt 2013
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