In dem neuen Buch geht es um Business Process Management-Systeme (BPMS), also um Systeme zur Prozessausführung. Wie lernt man am besten, wie ein solches System funktioniert? Indem man es selbst ausprobiert. Ähnlich wie man zum Erlernen einer Programmiersprache viele Beispielprogramme erstellt und zum Laufen bringt, sollte man für den Einstieg in BPMS möglichst viele ausführbare Prozesse modellieren und zur Ausführung bringen. Aus diesem Grund enthält das Buch über 50 Beispielprozesse, die man auf der Webseite zum Buch herunterladen und selbst ausprobieren kann.
Darunter finden sich nicht nur einfache Standardprozesse, wie sie in typischen Einsteiger-Tutorials verwendet werden, sondern auch Umsetzungen komplexerer Aufgabenstellungen, wie z. B. Mehrfachteilnehmer, Ausnahmebehandlungen, Kollaboration mehrerer Prozesse in unterschiedlichen Systemen, und viele mehr.
Dabei spielt die Prozessmodellierung mit BPMN eine zentrale Rolle. Ein ausführbarer Prozess besteht aber nicht nur aus einem Prozessmodell, sondern auch noch aus zahlreichen weiteren Elementen, wie z. B. Daten, Benutzer-Dialogen, Benutzer-Rollen und Organisationsstrukturen, Geschäftsregeln, Anwendungsfunktionalität, usw. Auch diese Aspekte werden ausführlich anhand vieler weiterer Beispiele erläutert und praktisch angewendet. So lernt der Leser, wie man komplexe Datenobjekte anlegt und benutzt, Nachrichtenflüsse definiert, Benutzer-Dialoge und Screenflows spezifiziert, Skripte erstellt, Web Services einbindet, Benutzer dynamisch auswählt, Entscheidungstabellen einsetzt, und vieles mehr.
Auch die Bearbeitung der einzelnen Schritte im Prozessportal und die Administration eines BPMS kommen nicht zu kurz, ebenso wie das Monitoring und Controlling der Prozesse. Ganz bewusst liegt der Fokus des Buchs auf dem klassischen BPMS-Konzept. Neuere Entwicklungen, wie Adaptive Case Management oder Social BPM werden zwar angesprochen, aber nicht vertieft. In diesen Bereichen ist noch sehr vieles im Fluss. Das klassische BPMS-Konzept wird auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen, vor allem im Bereich standardisierter Prozesse. Und auch für das Verständnis neuerer Entwicklungen ist die fundierte Kenntnis des etablierten BPMS-Ansatzes eine wichtige Voraussetzung.
Damit die Beispielprozesse von jedem Leser ausprobiert und selbst weiterentwickelt werden können, wurden sie mit der frei verfügbaren, kostenlosen Community Edition des Systems Bonita BPM erstellt. Die im Buch vermittelten Grundlagen sind aber allgemeingültig und lassen sich auch auf andere BPM-Systeme übertragen. Da jedes System seine Besonderheiten hat, wird an manchen Stellen beispielhaft erläutert, wie eine bestimmter Aspekt in Bonita umgesetzt wurde. Das jeweilige Prinzip sollte sich bei jedem typischen BPM-System ebenfalls wiederfinden, wobei sich die konkrete Art der Umsetzung unterscheiden kann. Das Buch enthält keine Details zur Bonita-Bedienung. Die notwendigen Informationen zur Ausführung der Prozesse mit Bonita finden sich auf der Webseite zum Buch.
Auch für Anwender anderer BPMS ist das Buch daher nützlich. Bonita kann problemlos als zusätzliche Lernumgebung auf handelsüblichen PCs installiert werden. Ein zusätzlicher Lerneffekt entsteht, wenn man einzelne Beispielprozesse in einem anderen System umsetzt. An entsprechenden Erfahrungen bin ich sehr interessiert und veröffentliche auch gerne auf andere Systeme portierte Prozesse auf der Webseite.
Da der Funktionsumfang der verwendeten Community Edition von Bonita nicht so umfangreich wie der manches kommerziellen Systems ist, war es an mehreren Stellen erforderlich, kreative Lösungen und Workarounds zu entwickeln. So stehen in diesem System z. B. keine komplexen und keine ereignisbasierten Gateways zur Verfügung. Aus didaktischen Gründen sind solche Einschränkungen oftmals gar nicht schlecht, da es besonders lehrreich ist, wenn man sich überlegt, wie man das gewünschte Verhalten auf anderem Wege erreichen kann.
Das Buch richtet sich an alle Einsteiger in Business Process Management-Systeme, die die Konzepte nicht nur theoretisch verstehen, sondern auch praktisch anwenden wollen. Zielgruppe sind somit zum einen Studenten der Informatik, der Wirtschaftsinformatik und verwandter Studiengänge, zum anderen aber auch Entwickler und Prozessmodellierer aus der Praxis, die sich in die Thematik einarbeiten wollen. Auch im Vorfeld einer Systemauswahl ist es nützlich, sich schon einmal intensiv mit den konkreten Problemstellungen der BPMS-basierten Entwicklung auseinanderzusetzen, um mit den Anbietern auf Augenhöhe diskutieren und konkrete Fragen stellen zu können.
Und hier noch eine kleine Verlosung: Wer das Buch gerne kostenlos erhalten möchte, kann bis zum 31.7.2014 eine Mail mit dem Betreff „Verlosung BPMS-Buch“ an info@kurze-prozesse.de schicken. Unter allen Einsendern werden drei Exemplare des Buchs verlost. Wer teilnimmt, stimmt zu, dass im Falle eines Gewinns sein Name und Ort veröffentlicht werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Webseite zum Buch – mit den Prozessen zum Download
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