Es ist schon viel darüber geschrieben worden, worauf es ankommt, damit ein Projekt erfolgreich ist. Vieles davon basiert auf subjektiven Einschätzungen und Expertenmeinungen. In einer neuen Studie des BPM-Labors der Hochschule Koblenz wurde ein anderer, evidenzbasierter Ansatz gewählt. Die Studienteilnehmer wurden gebeten, einerseits für besonders erfolgreiche, andererseits für wenig erfolgreiche Projekte anzugeben, welche Faktoren vorgelegen haben. Es ging also nicht um die Einschätzung der Ursachen für den Erfolg oder Misserfolg, sondern nur darum, welche Faktoren in den jeweiligen Projekten gegeben waren. Hieraus wurde ermittelt, welche Faktoren in erfolgreichen Projekten besonders häufig vorlagen und damit wohl einen positiven Einfluss auf den Erfolg haben dürften. Umgekehrt dürften die Faktoren, die in erfolglosen Projekten besonders oft vorkamen, zum Misserfolg beigetragen haben.
Separat wurden die Teilnehmer auch noch nach ihrer subjektiven Einschätzung der erfolgsrelevanten Faktoren gefragt. Und hier zeigte sich ein deutlicher Unterschied zur tatsächlichen Bedeutung dieser Faktoren. So wurde festgestellt, dass die Bereiche Konfliktmanagement und Projektorganisation einen besonders hohen Effekt haben. In der subjektiven Wahrnehmung der Teilnehmer rangierten diese Bereiche nur auf Rang 6 und 5. Die subjektiv als besonders förderlich eingeschätzten Bereiche Projekt-Teamwork sowie Steuern und Entscheiden gelangten bei der tatsächlichen Effektstärke nur auf Rang 6 bzw. Rang 8.
Als wichtigste Einzelfaktoren für den Projekterfolg erwiesen sich eine funktionierende Rollendefinition und Kompetenzklärung, gefolgt von einer gelebten Fehlerkultur und einer Retrospektive nach Projektabschluss.
Weitere Informationen zur Studie finden sich unter www.erfolgsfaktoren-projektmanagement.de Dort kann man auch die Studienergebnisse anfordern