Angesichts der zahlreichen Angebote, Veröffentlichungen und Tagungen zum Thema BPM müsste man annehmen, dass der Prozessmanagement-Reifegrad vieler Unternehmen steigt. Laut der aktuellen Studie „The State of the BPM Market“, die im zweijährlichen Rhythmus erscheint, ist dies nicht der Fall. Seit zehn Jahren zeigen die Umfragen, dass die Zahl der Unternehmen mit einem hohen Reifegrad gleich geblieben ist. Die Autoren gehen davon aus, dass es eine kleine Zahl wirklich prozessorientierter Unternehmen gibt. In einer Reihe weiterer Unternehmen entwickeln sich immer wieder vielversprechende Prozessmanagement-Initiativen, doch lässt nach einiger Zeit das Engagement deutlich nach.
Häufig ist das sinkende Interesse mit einem Wechsel von Führungskräften verbunden. Wenn bei einem Nachfolger andere Themen auf der Agenda stehen, verliert BPM an Bedeutung. Von den Studienteilnehmern antworteten sowieso nur 24%, dass sie von der obersten Führungsebene Unterstützung für ihre Arbeit mit den Prozessen erhalten. Positiv ist immerhin zu werten, dass sich der Trend aus der letzten Studie zu integrierten unternehmensweiten Initiativen fortgesetzt hat. Demgegenüber sinkt das Interesse an rein inkrementellen Verbesserungsansätzen für individuelle Prozesse, wie z. B. Six Sigma. Insgesamt gab es wenig Veränderungen gegenüber der letzten Untersuchung, die vor zwei Jahren erschienen ist.
Paul Harmon, Celia Wolf:
The State of Business Process Management – 2016
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1 Gedanke zu „Prozessorientierung stagniert“
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