Prozesslandkarten sind ein häufig genutztes Werkzeug zur Strukturierung der Abläufe eines Unternehmens. Aber wie entwickelt man eine Prozesslandkarte? Und was macht eine gute Prozesslandkarte aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Artikel „Prozesslandkarten entwickeln – Vorgehen, Qualitätskriterien und Nutzen“ von Appelfeller, Boentert und Laumann, der in der Zeitschrift Führung und Organisation (zfo), Ausgabe 6/2016, erschienen ist.
In der Literatur finden sich insgesamt fünf idealtypische Ansätze für die Entwicklung einer Prozesslandkarte:
- Ableitung der Prozesse aus den Zielen der Organisation (zielbasierter Ansatz)
- Zusammensetzen der Prozesse aus einzelnen Aktivitäten (aktivitätenbasierter Ansatz)
- Ableiten der Prozesse aus den in der Organisation bearbeiteten Objekte (objektbasierter Ansatz)
- Ableiten der Prozesslandkarte aus der Landkarte einer anderen existierenden oder idealtypischen Organisation (referenzmodellbasierter Ansatz)
- Zerlegen der Unternehmensfunktionen in Teilfunktionen und Zusammensetzen zu Prozessen (funktionsbasierter Ansatz)
In der Praxis werden meist mehrerer dieser Ansätze kombiniert. Die Autoren erläutern eine mögliche Vorgehensweise am Beispiel der Prozesslandkarte für die Fachhochschule Münster.
Schließlich werden noch eine Reihe von Qualitätsmerkmalen diskutiert. So soll eine Prozesslandkarte den abteilungsübergreifenden Prozessgedanken vermitteln und die strategische Ausrichtung der Organisation stützen. Weitere Kriterien betreffen u. a. die geeignete Benennung der Prozesse, den systematischen Aufbau und die Eignung für die verschiedenen Nutzergruppen.