Update 19.8.2015:
Es gibt eine neue Version des Animationstools. Zum einen wurde die Architektur des Tools komplett überabeitet, zum anderen gibt es einige Änderungen. So kann man z. B. für jedes Element die Dauer einstellen (über Windows > Elements): Download. Der Quellcode ist bei github verfügbar.
Die folgenden Infos beziehen sich noch auf das alte Tool:
Das BPMN-Animationstool von Stefan Schweitzer, mit dem ich bereits einige Videos des Markenflusses in unterschiedlichen BPMN-Modellen erstellt habe, steht hier zum Download zur Verfügung.
Voraussetzungen zur Nutzung:
- Java 6 oder höher
- Signavio zum Erstellen der Modelle, die Sie animieren wollen
Prinzipiell kann man auch ein anderes Tool als Signavio nutzen, das einen BPMN 2.0-Export anbietet. Allerdings haben die verschiedenen Hersteller den Standard nicht einheitlich implementiert. Daher haben wir uns erst einmal auf Signavio beschränkt. Hochschulen können einen kostenfreien Account für Forschung und Lehre beantragen: academic.signavio.com.
Installation und Start des Programms:
- Unter „Downloads“ die Datei „bpmnsimulator.zip“ herunterladen und entpacken.
- Durch Ausführen von „start.cmd“ wird das Programm gestartet.
Wenn im Betriebssystem als Sprache Deutsch eingestellt ist, wird das Tool mit deutscher Oberfläche gestartet, ansonsten mit der englischen Oberfläche. Mit start_english.cmd kann man es auch explizit mit der englischen Oberfläche aufrufen.
Bedienung:
- Das gewünschte Modell muss im BPMN 2.0-Format vorliegen. Hierzu in Signavio das gewünschte Modell vom Typ BPMN 2.0 selektieren und unter „Import/Export“ den Eintrag „BPMN 2.0 XML exportieren“ wählen. Falls das Modell Unterprozesse enthält, sollten Sie die folgende Frage „Verlinkte Unterprozesse in den BPMN 2.0 XML-Export einschließen?“ mit „Ja“ beantworten.
- Nach dem Öffnen der Export-Datei im Animationstool kann man mit dem Start-Button oder durch Anklicken eines Start-Ereignisses Marken erzeugen, die dann durch das Modell fließen. Start-Ereignisse in Unterprozessen können nicht direkt angeklickt werden. Dort werden Marken erzeugt, wenn der Hauptprozess den jeweiligen Unterprozesses aktiviert.
- Auch wenn schon Marken unterwegs sind, lassen sich neue Marken erzeugen. Jede Prozessinstanz erhält eine neue Farbe, so dass man z. B. nach einem parallelen Gateway erkennen kann, welche Marken zueinander gehören.
- An bedingten Sequenzflüssen kann man mit Hilfe eines Häkchens festlegen, dass die zugehörige Bedingung zutrifft. Man kann die Häkchen während der Animation setzen und entfernen. Z. B. kann eine Bedingung beim ersten Durchlauf einer Schleife zutreffen, beim nächsten Durchlauf nicht mehr.
- Es mag etwas irritieren, dass man bei einem exklusiven Gateway mehr als einen Ausgang selektieren kann. Dies entspricht aber der BPMN-Spezifikation: Treffen gleichzeitig die Bedingungen mehrerer Ausgänge zu, so fließt die Marke dennoch nur über einen Ausgang, wobei aber unbestimmt ist, über welchen.
Unterstützte BPMN-Elemente:
- Ereignisse: Allgemeines (leeres) Start- und End-Ereignis, Terminierungs-Endereignis
- Tasks
- Gateways: Datenbasierter exklusiver, paralleler und inklusiver Gateway
- Sequenzflüsse: Gewöhnliche, bedingte sowie Standard (Default)-Flüsse, sowohl an Gateways als auch an Aktivitäten
- Unterprozesse: Aufgeklappt und zugeklappt mit hinterlegtem Modell des Unterprozesses
- Weiterhin werden viele Elemente grafisch dargestellt, die für die Animation keine Bedeutung haben, wie z. B. Pools, Lanes, Gruppierungen und Anmerkungen. Nachrichtenflüsse werden ebenfalls grafisch dargestellt, aber nicht animiert.
Einige Beispielprozesse, die Sie mit dem Tool animieren können:
Bekannte Probleme:
- Um einen bedingten Sequenzfluss aus einer Aktivität heraus zu modellieren, genügt es nicht, den Bedingungstyp „Bedingter Fluss“ zu wählen. Damit das Animationstool erkennt, dass es sich um einen bedingten Fluss handelt, müssen Sie zusätzlich noch unter „Weitere Attribute“ beim Attribut „Bedingungsausdruck“ einen beliebigen String eintragen.
- Die Default (Standard)-Markierung an einem Sequenzfluss, der aus einer Aktivität herausgeht, wird vom Signavio BPMN 2.0-Export nicht mit exportiert. In unseren Beispielen haben wir diese Markierung manuell in die XML-Datei eingefügt.
Der Quellcode liegt ebenfalls in dem Google Code-Projekt und kann mit Subversion ausgecheckt werden. Die Software steht unter der Apache-Lizenz und kann daher – mit den entsprechenden Urheberangaben – von jedermann genutzt und auch weiterentwickelt werden.
Das Tool wurde von Stefan Schweitzer im Rahmen eines Informatikprojekts an der FH Kaiserslautern programmiert. Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Daher wird momentan nicht an dem Tool weiter entwickelt, weshalb auch keine Anregungen und Vorschläge umgesetzt werden können. Auch ich habe eine Reihe von Ideen, weshalb ich mich freuen würde, wenn sich jemand fände, der das Tool weiter entwickeln möchte.