Über die Hälfte der für die BPM-Studie der Beratungsfirma BearingPoint befragten Unternehmen betreibt Prozessmanagement als kontinuierliche Aktivität und nicht mehr nur in Form von Einzelprojekten. Die meisten sind aber noch unzufrieden: 74% bezeichneten den Umsetzungsgrad als „gering“ oder „sehr gering“. So haben über zwei Drittel keine klaren strategischen Ziele für ihre BPM-Initiative formuliert. Und nur 38% nutzen bislang ein professionelles BPM-Tool.
Immerhin können 72% konkret messbaren Nutzen nachweisen, vor allem hinsichtlich kürzerer Durchlaufzeiten, niedrigerer Prozesskosten, geringerer Fehlerquoten und einer höheren Prognosegenauigkeit. Teilweise sind die Verbesserungen beachtlich. So berichten etwa 25% der Teilnehmer, dass ihre Durchlaufzeiten um über 30% gesunken sind. Unternehmen, die mit ihrem Prozessmanagement zufrieden sind, haben meist eine zentrale Organisationseinheit für dieses Thema, die ihre Aktivitäten mit dezentralen Prozessverantwortlichen abstimmt.
Folgende Aspekte finde ich ebenfalls erwähnenswert:
– Sehr hoher Anteil FDL (38%) (S. 12)
– Die Anzahl der Studienteilnehmer („n“) beträgt nur 60 (S. 12)
– 93% verfolgen das Ziel Steigerung der Effizienz (Platz 1), aber nur 73% Einsparung der Kosten (Platz 7 von 12) –> Wollen die UN die Ausbringung bei gleichen Kosten erhöhen oder wurde da nicht konsistent geantwortet?(S.13). Zum Vergleich: In unseren Studien des BPM-Labors lag die Kostenreduzierung ebenfalls zumeist hinter „qualitativen“ Aspekten wie Transparenz.
– 55% der UN, die eine Angabe machen, nutzen derzeit KEINE BPM-Software (S. 16). D.h. nicht einmal einfache Modellierungs-SW o.ä.? (!)
– Die befragten UN sehen eine steigende Bedeutung für BPM (S. 21). (Das stimmt tendenziell mit den Ergebnissen der BPM-Labor-Studien überein)
– Sehr BPM-zufriedene UN haben deutlich öfter eine zentrale BPM-Einheit als nicht-BPM-zufriedene Unternehmen (62% zu 20%, S. 27). (Das passt zu den Studienergebnissen BPM-Labor)