„Business-IT Alignment by Modeling“, so lautete das Motto der Tagung „Insight“, das vom Modellierungshersteller MID in Nürnberg veranstaltet wurde. „Unternehmen werden zunehmend zu Softwareplattoformen“, fasste Geschäftsführer Jochen Seemann die aktuellen Entwicklungen zusammen. Dabei braucht man nicht nur die großen Internet-Unternehmen zu betrachten. Selbst in Drogeriemärkten spielen z. B. Kundenbindungsprogramme eine erfolgsentscheidende Rolle. Derartige Konzepte hängen aber ganz entscheidend von IT ab. Somit ist die IT auch in traditionellen Branchen längst zum Enabler geworden. Der Chief Information Officer wird zum Chief Innovation Officer.
Damit wird die gelingende Kommunikation zwischen Business und IT noch wichtiger als bisher schon. Im Zentrum stehen dabei die Geschäftsprozesse. Für die Modellierung setzt MID hier konsequent auf die BPMN 2.0 als Standard. Generell sieht Seemann die visuelle Modellierung als zentrales Instrument zur Kommunikation komplexer Sachverhalte.
Die verschiedenen Editionen der Modellierungssuite „Innovator“ sind speziell auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet, wie Business-Analysten, Software-Architekten und Datenbank-Analytiker. Die stärkere Ausrichtung auf das Business wird in der neuesten Produktversion 11R5 deutlich. Dort finden sich neben BPMN und UML beispielsweise auch Prozesslandkarten und eine Funktion zur Prozesskostenrechnung. Zur Pflege der Kennzahlen wird u. a. eine konfigurierbare tabellarische Darstellung angeboten.
Zu den weiteren Neuerungen zählen die durchgängige Mehrsprachigkeit und die Möglichkeit eigene Modellierungsnotationen zu definieren. Wurden Modelle bisher ausschließlich in einem gemeinsam genutzten Server-Repository abgelegt, können einzelne Modelle nun auch in Dateien gespeichert und ggf. später wieder mit dem Repository zusammengeführt werden. Auch eine Cloud-basierte, von MID gehostete Lösung wurde angekündigt.
Ein wesentliche Merkmal von Innovator ist die durchgängige Verknüpfung der verschiedenen Modelle gemäß einer erprobten Methodik. In einer Reihe von Demonstrationen wurde ausführlich vorgestellt, wie die unterschiedlichen Modelle von den fachlichen Prozessen über den Software-Entwurf bis zur Implementierung zusammenspielen.
Für die Zukunft strebt MID an, das Modellieren noch einfacher zu machen, die Zusammenarbeit der Modellierer weiter zu verbessern und allen Stakeholdern einen einfachen Zugriff auf die Modelle zu ermöglichen. Als Basis wird ein Model Warehouse entwickelt, das u. a. einen web-basierten Zugriff, eine Suche mit intelligenter Aufbereitung der Suchergebnisse und die Kollaboration im Stil von Sozialen Netzwerken bietet. Dabei sind Aspekte wie Versionierung, Änderungsmanagement und Modell-Lebenszyklusmanagement nahtlos integriert. Das Ganze wird auf Basis eines völlig neuen Technologie-Stacks implementiert, denn Aspekte wie die Mächtigkeit der integrierten Methodik, die repository-basierte Versionierung und die Verwaltung von riesigen Modellen stellen hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Lösung.
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