Eine auf das Wesentliche reduzierte Plattform zur Diskussion von Prozessmodellen bietet die im BPM-Kreisen bestens bekannte Berliner Firma camunda. Im Gegensatz zu vergleichbaren Features verschiedener Modellierungstools, ist camunda share komplett vom Modellierungswerkzeug unabhängig. Einzige Bedingung: Das zu diskutierende Modell muss im BPMN 2.0-Austauschformat vorliegen. Man muss das Modell dann nur noch auf die Plattform hochladen und den Link zum Modell an die gewünschten Diskussionspartner versenden – schon kann die Diskussion beginnen.
Die Kommentierung ist denkbar einfach: Das gewünschte Element anklicken, ggf. bereits vorhandene Kommentare lesen und die eigene Antwort in das Kommentarfeld schreiben. Zu welchen Elementen es bereits Kommentare gibt, erkennt man an einer kleinen Markierung. Man kann sich auch per E-Mail über neu eingegangene Kommentare informieren lassen.
Eine Registrierung oder ein Login gibt es nicht, der Zugriff erfolgt ausschließlich über eine individuell generierte URL. Diese sollte man nicht an Unbefugte weitergeben – und auch nicht verlieren, denn sonst gibt es keine Möglichkeit mehr, auf die Kommentare zuzugreifen. Damit ist camunda share sicherlich nicht für hoch geheime Prozessmodelle geeignet. Unkritische Beispielmodelle oder anonymisierte Prozessausschnitte hingegen lassen sich damit ohne große technischen oder organisatorischen Hürden mit Kollegen oder Projektpartnern diskutieren.
Die Prozesskommentierungsplattform wurde übrigens auf dem diesjährigen camunda-„ShipIt“-Day von drei Leuten innerhalb von 24 Stunden entwickelt. Genutzt wurden hierfür die BPMN JavaScript-Bibliotheken aus dem camunda BPM-System.