Der Produktname IYOPRO ist eine Abkürzung von „Improve Your Processes“. Die Cloud-basierte Lösung bietet in der Tat einiges, was bei der Prozessverbesserung sehr nützlich sein kann: Angefangen von der Prozessmodellierung über die Simulation und Prozesskostenrechnung bis zur Prozessausführung.
Bemerkenswert ist insbesondere die nahtlose Integration all dieser Funktionalitäten. Bei vielen anderen Produkten benötigt man mehrere getrennte Komponenten, z. T. gar von verschiedenen Herstellern, um das abzudecken, was in IYOPRO komplett integriert ist. So ist etwa kein gesondertes Deployment auf einen Server erforderlich, um einen Prozess auszuführen, da er sich von Anfang an im integrierten Repository befindet. Der Modelleditor und das Prozessportal für die Prozessausführung lassen sich ebenso über die einheitliche Oberfläche im Browser bedienen wie die Simulation oder das Reporting.
Bereits der Funktionsumfang der kostenlos verfügbaren Basisversion zur Prozessmodellierung ist bemerkenswert und geht in vielem über das hinaus, was man von kostenlosen Modellierungswerkzeugen gewohnt ist. Dass man hierarchische Prozesslandkarten und BPMN-Kollaborationsdiagramme erstellen kann, ist noch nicht so ungewöhnlich. IYOPRO bietet daneben aber auch Mehrsprachigkeit, Berechtigungsmanagement, gemeinsame Modellierung im Team, die Generierung von Prozessdokumentationen im Word-Format und die Animation des Sequenzflusses. Das gibt es in dieser Form sonst nur bei kostenpflichtigen Angeboten.
Die Modellierung im Browser erfolgt sehr flüssig und intuitiv. Viele Tätigkeiten, wie die Ausrichtung von Symbolen, die Auswahl des nachfolgenden Elements oder das Einpassen des Gesamtdiagramms in das Modellierungsfenster, lassen sich recht elegant durchführen. Und wer bei einem horizontalen Pool die hochkant angezeigte Beschriftung ändern möchte, der muss seinen Kopf nicht querlegen. Vielmehr dreht sich Modell für die Texteingabe um 90 Grad, um sich danach in seine Ausgangsposition zurückzudrehen. Solche Kleinigkeiten entscheiden mit darüber, wie angenehm die Arbeit für den Modellierer ist. Die eingebaute Konformitätsprüfung weist einen darauf hin, wenn man gegen die BPMN-Syntax verstößt oder z. B. ein Element nicht beschriftet hat.
Wer seine Prozesse simulieren oder mit der integrierten Process Engine ausführen möchte, muss zu einer der kostenpflichtigen IYOPRO-Versionen greifen. Für die zur Prozessausführung notwendigen Ergänzungen der BPMN-Modelle stehen entsprechende Modelltypen zur Verfügung. So kann man z. B. Organigramme als Grundlage für die Rollendefinition modellieren, ebenso wie Datenmodelle zur Generierung von Datenbank-Schemata. Desweiteren gibt es einen Form-Editor, die Einbindung von Web Services und weitere Tools, wie sie von einem leistungsfähigen BPM-System benötigt werden.
Ein besonderer Schwerpunkt von IYOPRO ist die ausgefeilte Komponente zur dynamischen Simulation von Prozessen. Sie erlaubt eine sehr exakte Spezifikation der Prozesslogik mit den verschiedensten statistischen Verteilungen, Ressourcenanforderungen, Schichtkalendern, usw. Die Simulation wird insbesondere auch als Werkzeug für die Prozesskostenrechnung verwendet. Mit Hilfe der Simulation lässt sich für gemeinsam genutzte Ressourcen ermitteln, welche Anteile der Nutzung auf die einzelnen Prozesse entfallen. Hierdurch lassen sich die betreffenden Kosten besser verursachungsgerecht aufteilen. Zwar erfordert eine Simulation zunächst einen recht hohen Aufwand zur Datenerhebung und Validierung, doch können sich die erzielten Einsparungen durch aufgedecktes Optimierungspotenzial und bessere Entscheidungsgrundlagen durchaus recht schnell amortisieren.
Sicherlich lassen sich auf dem Markt Modellierungssuiten mit einem größeren Methodenrepertoire finden. Ebenso gibt es Systeme zur Prozessausführung, die einen höheren Funktionsumfang aufweisen. Dafür punktet IYOPRO mit der hohen Durchgängigkeit über alle Komponenten von der fachlich orientierten Modellierung über die Analyse bis zur Ausführung. Als Cloud-Lösung ist keine Installation erforderlich, und es fallen ausschließlich laufende Kosten für die Softwarelizenzen an. Insbesondere für viele mittelständische Unternehmen dürfte diese Kombination sehr interessant sein.