Dirk Stähler hat in der jüngsten Ausgabe der Computerwoche Unternehmen in verschiedene BPM-Kulturtypen aufgeteilt. Am fortgeschrittensten, aber nur selten anzutreffen ist die „BPM-Avantgarde„, die eine durchgängige Umsetzung des Prozessgedankens in allen Unternehmensbereichen mitsamt der entsprechenden IT-Unterstützung anstrebt. „BPM Trendsetter“ sind deutlich häufiger zu finden. Sie wollen BPM ebenfalls im gesamten Unternehmen umsetzen, fokussieren aber hauptsächlich auf rein fachliche Aktivitäten – ohne eine konsequente IT-Umsetzung. Im Gegensatz dazu kümmern sich „BPM-Technokraten“ nur um die Prozessautomatisierung. Eine weitere Gruppe stellen die „BPM-Pragmatiker“ dar, die BPM-Ansätze auf konkrete Probleme anwenden. Dabei kümmern sie sich je nach Problemstellung sowohl um fachliche als auch um technische Aspekte – allerdings bleibt die Lösung auf einen kleinen Bereich beschränkt. Zwar kann jede dieser Gruppen einen gewissen Nutzen erzielen, etwa in Form einzelner Prozessverbesserungen oder einer flexibleren IT-Unterstützung, doch bietet der umfassende BPM-Ansatz der BPM-Avantgarde ungleich größere Potenziale – allerdings auch ein höheres Risiko, zu scheitern.
Schließlich gibt es noch die „BPM-Experimentalisten„, die gerne neue Themen und Technologien in kleinem Umfang ausprobieren, sowie die „BPM-Hedonisten„, die sich nur recht oberflächlich um schicke Prozessmodelle für einzelne Bereiche kümmern. Das Ausprobieren neuer Themen bietet zumindest die Möglichkeit, diese später im Rahmen einer größeren Initiative breiter anzuwenden. Reine BPM-Hedonisten hingegen bringen meistens keinen Nutzen.
Zu welchem Typ gehört Ihr Unternehmen?
Ist es schlimm, wenn ich mich als BPM-Avantgarde oute?
Ganz im Gegenteil! Wir brauchen mehr Unternehmen, wo der Prozessmanagement-Gedanke konsequent umgesetzt wird.