Vergangene Woche fand nun bereits zum sechsten Mal der Process Solution Day in Mörfelden statt. Wie immer eine gute Gelegenheit für die 170 Besucher, sich die über die Neuigkeiten der wichtigsten BPM-Anbieter zu informieren. Der Ablauf folgte dem bekannten Schema: In verschiedenen parallelen Tracks stellten die Anbieter ihre Werkzeuge vor, zumeist in Form von Live-Demonstrationen. Mindestens genauso wichtig waren aber die Pausen, die ausführlich Gelegenheit zur Diskussion an den Ständen der Anbieter gaben. Neu war in diesem Jahr
BPM
Pragmatische Ansätze sind Best Practice im BPM
Es ist nicht der erste Sammelband mit Praxisberichten über erfolgreiche BPM-Initiativen. Doch das neu erschienene Werk „BPM Best Practice“ (Anzeige) unterscheidet sich von anderen Sammelbänden. Denn Ayelt Komus, Professor an der FH Koblenz, verwendet den Begriff „Best Practice“ nicht als Schlagwort, sondern hat in einer Studie selbst untersucht, was gute Prozessmanagement-Praxis tatsächlich bedeutet. Die meisten Studien zum BPM verwenden Fragebögen im Internet, die von den Teilnehmern selbst ausgefüllt werden. Hierbei haben die Organisatoren nur begrenzt Einfluss auf die Zusammensetzung der Teilnehmer. Ebenso wenig ist es möglich, auf die individuelle Situation einzelner Unternehmen einzugehen. Komus hat daher einen anderen Ansatz gewählt: Er befragte eine Reihe von Unternehmen in persönlichen Interviews.
Process Solution Day 2011
Am 17. Mai findet in Mörfelden bei Frankfurt der diesjährige Process Solution Day der Gesellschaft für Organisation (gfo) statt. Insgesamt 25 Anbieter stellen ihre Produkte und Lösungen aus den Bereichen Prozessmodellierung, Prozessautomatisierung/SOA, prozessorientierte Lösungen und Enterprise Architecture Management vor. Hieru finden vier parallele Vortragsreihen statt, außerdem besteht Gelegenheit, mit den einzelnen Anbietern an ihren Ausstellungsständen … Weiterlesen
Denn sie wissen nicht, was sie tun…
… oder zumindest wissen sie nicht viel über ihre eigenen Prozesse.
In jüngster Zeit liest man immer öfter eher Ernüchterndes zum Thema Prozessmanagement und Prozessorientierung, so auch im vorangehenden Beitrag. Auch diese nicht-repräsentative Umfrage von Thomas Olbrich stimmt eher skeptisch. So herrscht nur bei einem Drittel der Befragten eine gute Transparenz über die Geschäftsprozesse. Gar nur bei 20% sind die Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche für Prozessmanagement und Prozessergebnisse klar geregelt. Und gerade mal ein ein Viertel weiß genau, wer im eigenen Unternehmen Ansprechpartner für Prozessveränderungen ist. 40% wissen noch nicht einmal, wer die Prozessmanager und -eigner der Prozesse sind, in denen sie selbst arbeiten.
Prozessmanagement braucht langen Atem
Das Thema Prozessmanagement gewinnt nach wie vor an Bedeutung, doch die konsequente unternehmensweite Umsetzung ist eher selten. Das geht aus der aktuellen Umfrage Status Quo Prozessmanagement 2010/2011 hervor, die die BPM&O GmbH zusammen mit der FH Bonn-Rhein-Sieg und der EBS Universität durchgeführt hat. Von den 211 Teilnehmern, von denen über 90% Praxiserfahrung im Prozessmanagement haben, erwarten 75%, das dieses Thema künftig noch wichtiger wird. Allerdings geben 70% an, dass in ihrem Unternehmen die Prozesse gar nicht oder nur teilweise systematisch mit der Unternehmensstrategie verbunden sind. Die Rolle des Chief Process Officers (CPO) existiert nur
Kennen Sie BEN? – Buch zum Business Engineering
„Business Engineering“ heißt ein am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen entwickelter Ansatz zur Gestaltung von Organisationen und IT. Diese Bezeichnung macht deutlich, dass es darum geht, Unternehmensstrukturen und Prozesse ebenso systematisch zu entwickeln wie dies für technische Systeme der Fall ist. Zwangsläufig konzentriert sich der Ansatz vor allem auf die harten Faktoren in einem Unternehmen. Weiche Faktoren, wie Unternehmenskultur oder Mitarbeitermotivation lassen sich hingegen nicht ingenieurmäßig planen und gestalten. Die St. Galler Wissenschaftler haben bereits eine Reihe von Büchern über ihren Ansatz veröffentlicht. Das vorliegende Werk beitet einen zusammenfassenden Überblick über die Gesamtmethodik.
Horus – Methode und Werkzeug
Horus – der „Ferne“ – ist einer der wichtigsten Götter der ägyptischen Mythologie. Er wurde als Namensgeber für eine umfassende Methodik zur Beschreibung und Gestaltung von Geschäftsprozessen ausgewählt. Beschrieben ist sie in dem neu erschienenen Buch „Geschäftsprozesse für Business Communities“ (Anzeige). Zugleich gibt es ein Modellierungswerkzeug, das diese Methode umsetzt: Dessen Freeware-Version heißt Horus Endeavour und kann hier heruntergeladen werden.
Forrester Report über Dynamic Case Management
In jüngster Zeit gerät zunehmend die Unterstützung schwach strukturierter, nicht im Detail vorhersehbarer Prozesse in den Vordergrund (siehe auch diesen Beitrag). Forrester hat in seinem neuen Report 10 Anbieter von Dynamic Case Management-Lösungen verglichen. Im Vergleich zu herkömmlichen Business Process Management-Systemen (BPMS) zeichnen sich Dynamic Case Management (DCM)-Systeme dadurch aus, dass zu einzelnen Fällen ganz unterschiedliche Abläufe erfolgen können. Einem Fall können verschiedenartige Objekte und Dokumente zugeordnet werden. Die mit der Abwicklung eines Falls befassten Mitarbeiter können den Ablauf selbst verändern. Das System kann sicherstellen, dass dabei keine Regeln verletzt werden.
Durchgängige Methodik zum Einsatz von BPM-Technologien
Viel wurde bereits über Business Process Management-Systeme (BPMS) und in ihrem Umfeld eingesetzte Technologien geschrieben, wie z. B. über Business Rules Management, Portale, Process Intelligence – und natürlich Service-orientierte Architekturen (SOA). Dirk Slama und Ralph Nelius entwickeln in ihrem Buch Enterprise BPM (Anzeige) ein umfassendes Framework, das sämtliche relevanten Aspekte umfasst, die beim unternehmensweiten Einsatz von BPM-Technologien eine Rolle spielen.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Teil 1 führt in die wesentlichen Grundlagen ein. Neben Prozessmanagement, BPM-Technologien und SOA gehören dazu auch Managed Evolution als Strategie zur Weiterentwicklung existierender Systemlandschaften und Enterprise Architecture Management (EAM).
Handbook on Business Process Management – Band 2
Der zweite Teil des „Handbook on Business Process Management“ behandelt die Themenbereiche strategische Ausrichtung, Governance, Menschen und Kultur. Die Beiträge bilden einen sehr umfassenden Fundus geballten Wissens und vieler Erfahrungen aus unterschiedlichen Unternehmen. Der praktische Nutzen für Anwenderunternehmen erscheint dem Rezensenten deutlich höher als im ersten Band. Bemerkenswert ist die hohe Zahl der Beiträge aus Australien. Dies liegt natürlich mit darin begründet, dass einer der beiden Herausgeber, Michael Rosemann, an der Queensland University forscht und lehrt. Die dortige Prozessmanagement-Gruppe ist sehr aktiv. Andererseits zeigen die zahlreichen Fallstudien auch, dass der BPM-Gedanke bei vielen australischen Unternehmen schon recht weit umgesetzt ist. Weitere Schwerpunkte der Herkunft liegen in Europa – hier ist Deutschland recht stark vertreten – und USA. Daneben finden sich aber auch Beiträge aus Südamerika oder Indien, so dass das Sammelwerk nicht nur die verschiedenen BPM-Themen abdeckt, sondern auch unterschiedliche Kontinente und Kulturen.