Adaptive Prozesse

Wie schon vor einiger Zeit erwähnt (in diesem Post), gibt es berechtigte Kritik an der einseitigen Fokussierung der BPMS-Hersteller auf stark strukturierte, genau vordefinierbare Prozesse. Teilweise wird gleich das gesamte Prozessmanagement-Thema als überholt dargestellt, was aber eher auf eine extrem enge Auslegung des Begriffs „Business Process Management“ zurückzuführen ist. Wie Keith Swenson in seinem historischen Abriss in dem Buch „Mastering the Unpredictable“ (Anzeige) ausführt, bedeutet BPM für manche Leute „das, was BPEL tut“. Auch wenn diesen Leuten nich mehr zu helfen ist, lässt man sie frei durch die Gegend laufen und unbedarften Kunden ihre Software verkaufen, die angeblich jedes Prozessproblem löst. Kein Wunder, wenn das Schlagwort BPM bald zum Unwort verkommt.

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Buch zum Business Modeling

Warum soll man in einem Unternehmen modellieren? Bridgeland und Zahavi nennen in ihrem Buch „Business Modeling. A Practical Guide to Realizing Business Value(Anzeige) insgesamt acht Einsatzmöglichkeiten für Unternehmensmodelle. So können Modelle dazu dienen, Inhalte zu kommunizieren, Mitarbeiter auszubilden und vom Nutzen geplanter Maßnahmen zu überzeugen. Somit können sie ein wichtiges Element des Wissensmanagements sein.  Weiterhin dienen Modelle als Grundlage für Analysen, für die Erfüllung von Compliance-Anforderungen und zur Spezifikation von Anforderungen an die Software-Entwicklung. Schließlich lassen sich manche Modelle auch direkt durch eine geeignete Engine ausführen.

Die Autoren teilen das Thema „Business Modeling“ in vier Disziplinen auf:

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Process Solution Award 2010

Ein Höhepunkt des diesjährigen Process Solution Day war sicherlich die Verleihung des Process Solution Award. Dieser Preis zeichnet BPM-Projekte mit einem hohen Innovationsgrad und nachweisbarem Nutzen aus. Die Projekte wurden von den Technologie-Anbietern, die auf dem Process Solution Day vertreten waren, vorgeschlagen. Die Einreichung der Projektbeschreibung muss jedoch gemeinsam mit dem Kunden erfolgen, d. h. das Anwenderunternehmen muss den Projekterfolg und den erzielten Nutzen explizit bestätigen. Auch wenn die eingereichten Projekte natürlich alle den Einsatz von BPM-Tools und -Technologien beinhalten, war dennoch zwingend ein umfassender Geschäftsprozessmanagement-Ansatz mit klarem Business-Fokus gefordert.

Am Montag konnten die folgenden drei Finalisten ausgezeichnet werden:

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Eindrücke vom Process Solution Day 2010

Obwohl er bereits zum fünften Mal stattfand, war ich gestern das erste Mal auf dem Process Solution Day der Gesellschaft für Organisation (gfo). Innerhalb eines Tages lässt sich dort ein recht umfassender Überblick über eine ganze Reihe von Softwarelösungen im Bereich BPM gewinnen. 21 Aussteller waren da, und es haben sich bereits eine Reihe von Ausstellern für das nächste Jahr angemeldet, die dieses Jahr aus Platzgründen nicht berücksichtigt werden konnten. Neben der Ausstellung fanden hatten die Anbieter außerdem die Gelegenheit, ihre Produkte in Vorträgen zu präsentieren. Die drei parallen Vortragsreihen  standen unter den Überschriften „Fachliches Prozessmanagement“, „SOA“ sowie „Human Workflow Management“. Ich hatte die Ehre, den SOA-Track moderieren zu dürfen. Hier standen nicht Service-orientierte Architekturen als technisches Konzept im Vordergrund, sondern vielmehr BPM-Suiten, die einen starken Fokus auf der Integration verschiedener Systeme und Funktionen haben und auf einer SOA basieren.

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Praxisforum Geschäftsprozessmanagement in Wien

Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Reihe interessanter Veranstaltungen zum Prozessmanagement. Auf den Process Solution Day im Mai in Frankfurt habe ich ja schon hingewiesen. In Wien findet am 10. und 11. Juni die „Prozessmanagement 2010“ statt. Die Vorträge befassen sich u. a. mit folgenden Themen: Change Management, Unternehmenskultur, Motivation Process Performance Management … Weiterlesen

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Dissertation über Modellierung für Service-orientiertes BPM

Nach wie vor gehört es zu den längst nicht befriedigend gelösten Fragen, wie man im BPM-SOA-Umfeld am besten von fachlichen Modellen zur Implementierung gelangt. Die Dissertation von Sebastian Stein leistet hierzu mehrere nützliche Beiträge. Am Beispiel der ARIS EPK (ereignisgesteuerte Prozesskette) zeigt er, wie fachlich orientierte Geschäftsprozessmodelle erweitert werden können, um eine nahtlose Umsetzung in ausführbare Prozesse zu erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ansätzen verfolgt er hierbei konsequent den Ansatz, die fachliche Modellierung völlig frei von Implementierungsaspekten zu halten. So tauchen

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Umfrage – Passt der BPM-Ansatz zum eigenen Unternehmen?

Unter der Leitung von Ayelt Komus führt das BPM-Labor der FH Koblenz zusammen mit der IHK eine Online-Befragung durch. Zielgruppe sind Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern. Teilnehmer erhalten im Anschluss an die Umfrage eine detaillierte Auswertung, in der die eigenen Angaben den Ergebnissen der anderen Teilnehmer gegenübergestellt werden. Der „BPM-Checkup“ gibt auch Hinweise auf die … Weiterlesen

Prozesse managen – Wissenschaft oder Kunst?

Ein Artikel in der Harvard Business Review argumentiert, dass der Umgang mit manchen Prozessen eher im Sinne einer Kunst als einer Wissenschaft betrieben werden sollte. In vielen Bereichen habe die vielfach gepredigte Standardisierung aller Prozesse keineswegs zu optimalen Prozessen geführt. Dort, wo man es mit starken Variationen im Prozess und sich häufig ändernden Rahmenbedingungen zu tun hat, sei der künstlerische Ansatz angemessen. Als Beispiel wird eine Kette von Luxushotels genannt, die früher eine detaillierte Liste mit sehr genauen Anweisungen für den Umgang mit den Gästen verwendete. Mittlerweile

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Buch über Business Process Management-Systeme

Auch wenn der Autor sein Buch mit einem „holistischen Business Process Management-Ansatz“ eröffnet, so liegt der Schwerpunkt dennoch ganz klar auf Seiten der Technologie. Mit Hilfe eines integrierten BPM/SOA-Ansatzes versucht er inbesondere die Lücke zwischen fachlichen Modellen und Implementierung zu schließen. Sein Prinzip lautet „what you model is what you execute“. Hierfür setzt er die verschiedenen Technologien – wie BPMS, Business Intelligence, SOA, Business Rules Management und viele mehr – miteinander in Beziehung und skizziert ihr Zusammenspiel. Ein wesentliches Ziel ist es, eine möglichst hohe Flexibilität des Gesamtsystems zu erreichen und somit Innovationen zu ermöglichen.

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Eignet sich BPMN für das Business?

Die Frage, ob BPMN eigentlich für Business User geeignet ist, wird gerade angeregt im BPM-Forum von BrainstormCentral diskutiert. Eine berechtigte Frage, denn obwohl BPMN als gemeinsame Sprache von Business und IT gedacht ist, so entstammen doch sehr viele Aspekte klar der Modellierung ausführbarer Prozesse und stoßen bei fachlich orientierten Modellierern auf wenig Akzeptanz. Einige interessante Aspekte aus dieser Diskussion:

  • Praktisch alle Beiträge betrachten die gesamte Palette der BPMN-Elemente als wesentlich zu umfangreich für die Modellierung auf Business Ebene. Sie umfasst viele Konstrukte, die für eine fachliche Modellierung ungeeignet und überflüssig sind. Einige Diskussionsteilnehmer betrachten die BPMN daher als gänzlich ungeeignet für die fachliche Modellierung, andere plädieren dafür, ein eingeschränktes Set an Modellelementen zu verwenden. Vor diesem Hintergrund wird die geplante Kategorisierung der Elemente für verschiedene Einsatzzwecke als hilfreich angesehen.

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