Die italienische Firma Esteco befasst sich vor allem mit simulationsgestützten Ansätzen der Produktentwicklung. In diesem Kontext entsteht derzeit auch eine Plattform zur Prozessmodellierung und -ausführung. Für die Unterstützung der Produktentwicklung sind einerseits kollaborative Features vorgesehen, andererseits die Verarbeitung sehr großer Dateien, und schließlich die Ausführung von Tasks in einer geschützten Sandbox-Umgebung. Entstehende Probleme wirken sich somit nicht auf den restlichen Prozess aus. Weiterhin sind Schnittstellen zu wissenschaftlicher Software vorgesehen, z. B. soll das Functional Mockup Interface (FMI) unterstützt werden, ein Standard zum Austausch dynamischer Simulationsmodelle.
Internet of Things und Citizen Developers dieses Jahr wichtig für Gartner
Kürzlich hat Gartner den neuesten „Magic Quadrant“ über iBPMS (Intelligent Business Process Management Suites) herausgebracht. Die Bewertungskriterien haben sich nur wenig verändert. So spielen die Fähigkeiten zur Unterstützung von Szenarien des Internet of Things (IoT) eine größere Rolle. Neben den Möglichkeiten zur Integration mit entsprechenden Plattformen und die Fähigkeit zur Verarbeitung der anfallenden Datenströmen werden kontextbezogene Erkenntnisse von den Systemen gefordert. Z. B. sollen Analysen des kritischen Pfads oder der Workload-Verteilung eine dynamische Optimierung der Prozesse zur Laufzeit ermöglichen.
BPMN: Was macht man ohne ereignisbasierten Gateway?
Ein Prozess mit einem ereignisbasierten Gateway (Klicken zum Vergrößern)
Möchte man in einem BPMN-Prozess auf unterschiedliche Ereignisse reagieren, so erweist sich der ereignisbasierte Gateway als nützlich. An einer Verzweigung mit einem gewöhnlichen exklusiven Gateway wird ein Sequenzfluss auf Grundlage von Daten gewählt. Er heißt daher auch datenbasierter Gateway. Zum Beispiel kann ein Beschaffungsanstrag an einen Manager zur Genehmigung geleitet werden, wenn die Bestellsumme über einem bestimmten Limit liegt. Bei einem ereignisbasierten Gateway erfolgt die Auswahl des ausgehenden Sequenzflusses hingegen auf Grundlage eines eingetretenen Ereignisses.
Buch mit Anleitung zur Erstellung von Prozessapplikationen mit Bonita
Das vorliegende, englischsprachige Buch führt in die Entwicklung von Prozessanwendungen mit dem BPM-System „Bonita“ ein, dessen kostenfreie Community Edition ich selbst auch in der Lehre einsetze und in meinem BPMS-Buch verwende. Die Möglichkeit zur Erstellung kompletter Prozessanwendungen wurde vergangenes Jahr zusammen mit einigen weiteren Neuerungen in Bonita-Version 7 eingeführt.
Bei vielen BPMS-Installationen bildet eine Task-Liste das zentrale User-Interface. Sie enthält alle von einem Mitarbeiter durchzuführenden Aufgaben, die aus unterschiedlichen Prozessen stammen können. Im Gegensatz dazu hat eine Prozessanwendung eine individuell angepasste Oberfläche. Für den Benutzer ist es gar nicht unmittelbar ersichtlich, dass er mit einem BPMS arbeitet. Als Beispiel wird in dem Buch eine Reisekosten-Anwendung entwickelt. Einstiegspunkt ist eine Webseite mit einer Übersicht der eigenen Reiseanträge und ihrem Genehmigungsstatus. Von hier aus kann man neue Reiseanträge stellen oder vorhandene ändern bzw. stornieren. Dabei wird dann jeweils ein Prozess gestartet. Vorgesetzte sehen auf der Startseite zudem die von ihren Mitarbeitern gestellten Anträge und können diese genehmigen oder ablehnen.
Fachbuch zu Prozessmanagement in Einkauf und Logistik
Das vorliegende Buch liefert einen fundierte, prozessorientierte Darstellung der Bereiche Einkauf und Logistik. Prozesse in diesen bereichen weisen viele spezielle Eigenschaften auf. Entsprechend gibt es auch zahlreiche Methoden und Konzepte, die sich speziell mit der Analyse und der Gestaltung der Lieferketten befassen. Diese werden in dem Buch im Kontext eines durchgängigen Prozessmanagements dargestellt.
Das Werk besteht aus insgesamt sechs Kapiteln. Gegenstand des einführenden Kapitels sind die grundlegenden Konzepte des Prozessmanagements einerseits und des Einkaufs und der Logistik andererseits. Abschließend werden die Einflüsse aktueller Megatrends wie Globalisierung oder Ressourcenknappheit auf die Supply Chains betrachtet.
Mehr als nur der Kontrollfluss: Integriertes Methodenportfolio für ausführbare Prozesse
Prozessmodellierungsnotationen wie BPMN sind ein sehr gutes Hilfsmittel um den Kontrollfluss von Geschäftsprozessen abzubilden. Für die Prozessautomatisierung sind aber noch eine Reihe weiterer Aspekte wichtig, die sich nicht so gut modellieren lassen. Beispiele sind die Spezifikation von Benutzerdialogen oder komplexere Fälle der Zuordnung von Aktivitäten zu Akteuren. So kann man z. B. mit BPMN nicht modellieren, dass eine bestimmte Aufgabe nur von dem Benutzer durchgeführt werden darf, der vorher bereits eine andere Aufgabe in demselben Prozess ausgeführt hat.
Die „Hagenberg Process Modelling Method“ umfasst Methoden zur Abbildung derartiger Aspekte und integriert sie mit BPMN-Modellen. Die Bezeichnung geht auf die österreichische Stadt Hagenberg zurück. Am dortigen Software Competence Center wurden die Forschungen durchgeführt, die der Methodik zugrunde liegen.
Bei dem englischsprachigen Buch handelt es sich um eine wissenschaftliche Veröffentlichung, die einige Vorkenntnisse erfordert. Es richtet sich somit hauptsächlich an Wissenschaftler sowie an Hersteller von Modellierungswerkzeugen und BPM-Systemen.
Denkanstöße für die „Process Revolution“
Das englischsprachige E-Book des australischen Unternehmensberaters Craig Reid liefert zahlreiche Anregungen und Denkanstöße für die heute notwendigen Veränderungen von Unternehmen und ihren Prozessen. Der Hauptteil besteht aus über 50 Mini-Kapiteln. Jedes dieser zwei- bis dreiseitigen Mini-Kapitel greift einen Aspekt heraus, illustriert ihn mit einem Beispiel aus der Praxis und gibt Tipps, wie man das Thema im eigenen Unternehmen angehen kann. Darin finden sich zum Teil altbekannte Prinzipien der Prozessorientierung, wie z. B. die Reduzierung redundanter Prüf-Aktivitäten oder die Auflösung funktionaler Silos. Im Zentrum steht aber vor allem der Kunde und seine Erfahrungen mit dem Unternehmen. Und so warnt der Autor davor, Prozesse zu stark zu strukturieren und zu standardisieren, wenn dadurch das Kundenerlebnis leidet.
Reid predigt den ständigen Wandel und
Prozessanalyse aus wissenschaftlicher Sicht
Das englischsprachige Buch „Process Analytics“ gibt einen Überblick über verschiedene Aspekte und Methoden der Prozessanalyse aus wissenschaftlicher Sicht. Hierbei stehen Verfahren im Fokus, bei denen prozessbezogene Daten aus IT-Systemen ausgewertet werden. In der Vergangenheit wurden viele Methoden entwickelt, die voraussetzten, dass die zu untersuchenden Prozesse komplett durch ein Workflow- oder BPM-System ausgeführt werden. Ein Großteil der Prozesse werden in der Praxis aber nicht durch eine solche Process Engine gesteuert. Prozessbezogene Daten liegen daher unter Umständen über viele verschiedene Systeme verstreut und in uneinheitlicher Form vor. Zudem sind viele Prozesse nur schwach strukturiert. Ihr konkreter Ablauf ergibt sich erst ad hoc während der Durchführung. Neben den auf den Ablauf bezogenen Daten, wie Start- und Endzeitpunkte der durchgeführten Aktivitäten, können auch zahlreiche andere Daten von Interesse sein, wie z. B. die bearbeiteten Geschäftsobjekte. Bei der Prozessausführung fallen häufig sehr große Datenmengen an, weshalb die im Buch beschriebenen Verfahren vielfach auf Ansätzen aus dem Bereich „Big Data“ aufbauen.
AuraPortal zeigt, was im BPM ohne Codierung möglich ist
In der Vergangenheit haben sich viele BPMS-Anbieter mit Zero-Coding-Versprechen weit aus dem Fenster gelehnt. Außer bei sehr kleinen Demonstrationsprozessen konnten Sie diese aber häufig nicht einhalten. Daher wird es heute meist als unrealistisch angesehen, ernsthafte Prozessanwendungen zu realisieren ohne zumindest an der einen oder anderen Stelle Programmcode schreiben zu müssen. Und so vermarkten einige BPMS-Hersteller ihre Produkte mittlerweile nicht mehr als „Zero Code“-, sondern als „Low Code“-Plattformen (vgl. hierzu den Report von Forrester).
Ganz im Gegensatz dazu positioniert die Firma AuraPortal ihre BPM-Suite selbstbewusst als einzige echte „No Code“-Plattform, mit der man auch komplexe Prozesse komplett ohne Codierung automatisieren kann.
Prozessorientierung stagniert
Angesichts der zahlreichen Angebote, Veröffentlichungen und Tagungen zum Thema BPM müsste man annehmen, dass der Prozessmanagement-Reifegrad vieler Unternehmen steigt. Laut der aktuellen Studie „The State of the BPM Market“, die im zweijährlichen Rhythmus erscheint, ist dies nicht der Fall. Seit zehn Jahren zeigen die Umfragen, dass die Zahl der Unternehmen mit einem hohen Reifegrad gleich geblieben ist. Die Autoren gehen davon aus, dass es eine kleine Zahl wirklich prozessorientierter Unternehmen gibt. In einer Reihe weiterer Unternehmen entwickeln sich immer wieder vielversprechende Prozessmanagement-Initiativen, doch lässt nach einiger Zeit das Engagement deutlich nach.